Welche Möglichkeiten gibt es, dem Anwender bereits vorkonfigurierte SharePoint 2013 Sites oder Site-Bestandteile als Vorlage zur Verfügung zustellen? Die einfachen Antworten sind: Site Templates für komplette Sites oder SharePoint Solutions.
Aber sind diese Lösungen cloud-ready? Unterstützen sie Mehrsprachigkeit? Lassen sie Automatisierung zu? Diese Fragen sollten früh geklärt werden, um die richtige Templating-Methode zu wählen.
Dieser Beitrag soll eine Hilfestellung bieten und fasst im Folgenden die Methoden sowie ihre Einschränkungen und Möglichkeiten zusammen.
Templating-Methoden - Überblick
Die unten stehende Tabelle fasst die möglichen Methoden zusammen, jeweils gekennzeichnet nach den Punkten:
- Inhalt: wird eine Site als Ganzes bereitgestellt, oder ist es möglich, einzelne Site-Bestandteile bereitzustellen?
- MUI-Support: Lassen sich Inhalte wie bspw. Listen mehrsprachig bereitstellen?
- Cloud-Ready: Lässt sich die Methode in der Cloud (SharePoint Online) anwenden?
- Update-Vorgehen: Welches Vorgehen ist anzuwenden, wenn einmal bereitgestellte Inhalte aktualisiert werden müssen?
- Automatisierbar: Lässt sich die Bereitstellung der Inhalte automatisieren? Bei der Umsetzung von self-service Lösungen für Anwender ist das ein wichtiger Punkt.
Die Methoden sind nach Anfangsaufwand sortiert. Dieser drückt aus, wie schnell eine erste Bereitstellung von Site-Bestandteilen umgesetzt werden kann.
Am Anfang der Tabelle stehen die no-code Methoden, welche den geringsten Anfangsaufwand fordern, aber nur für die Bereitstellung kompletter Sites eingesetzt werden können.
Code-Lösungen haben einen höheren Aufwand, da u.U. eine Bibliothek für die Bereitstellung aufgebaut werden muss. Dafür lassen sich Site-Bestandteile bereitstellen und die Flexibilität ist höher.
Methode | Inhalt | MUI-Support |
Cloud-Ready | Update-Vorgehen | Anfangsaufwand | Automatisierbar |
Site-Templates (Management über die SP-Standard-Oberfläche) | komplettes Web |
teilweise 1)
|
ja | manuell durch Anwender | gering (no-code) | nein |
Template-Export und -Import per PowerShell (Export-SPWeb, Import-SPWeb) | komplettes Web | teilweise 1) | nein | eine der folgenden Methoden | gering (no-code) | ja |
Solution | Bestandteile | ja, per Code | nein | per Code | mittel | ja |
Sandboxed Solution | Bestandteile | ja, per Code | ja | per Code | mittel | ja |
PowerShell (SSOM oder CSOM) | Bestandteile | ja, per Code |
nein (stark begrenzter Cmdlet-Vorrat) |
per Code | hoch | ja |
SharePoint-hosted App | Bestandteile | ja, per Code | ja | per Code | hoch | ja |
Verwendung externer Tools | toolabhängig | toolabhängig | toolabhängig | toolabhängig | toolabhängig | toolabhängig |
1) Übersetzungen können in der Vorlage gepflegt werden; es gibt jedoch Probleme beim Import mehrsprachiger Inhalte: die Übersetzung von Webpart-Titeln und der Inhalt mehrsprachiger Inhaltseditor-Webparts geht verloren. |
Diese Übersicht ist als lebendes Dokument gedacht. Neue Erkenntnisse und Querverweise werden mit der Zeit eingefügt, Erfahrungsberichte und Feedback in den Kommentaren sind ausdrücklich erwünscht!
In den nächsten Beiträgen werde ich mich zunächst ausführlich mit der Methode "SharePoint-hosted App" zur Bereitstellung von Site-Bestandteilen beschäftigen.