Die E‑Mail ist nach wie vor das Kommunikationsmedium innerhalb von Unternehmen. Per E‑Mail werden Daten ausgetauscht, Informationen geteilt, Projekte koordiniert und Mitarbeiter informiert. Das jedenfalls hat die Studie „Vernetzte Organisation 2013“ der Forschungsgruppe „Kooperationssysteme“ München in Zusammenarbeit mit Communardo zutage gebracht. Diese Erkenntnis ist zum einen nicht überraschend, zum andern aber schon, denn in Zeiten von Social Business und Social Networks hätte man meinen können, dass die über 200 befragten deutschen Unternehmen jeder Größenordnung schon etwas weiter in der internen Kommunikation sind. Allerdings stehen viele Firmen immer noch an der Schwelle zum Eintritt in das Enterprise 2.0 Zeitalter, weshalb ein wichtiges Fazit gleich vorweg gezogen werden kann: in spätestens 2 Jahren wird die Dominanz der E‑Mail in Unternehmen rapide abnehmen. Doch nun zu den Fakten der Studie.
Die befragten Unternehmen
Teilgenommen haben über 200 Unternehmen, vom Einzelunternehmen bis hin zum Großkonzern mit mehreren 10.000 Mitarbeitern. Interessanterweise hat die Auswertung gezeigt, dass immer genau diejenigen Mitarbeiter die Fragen beantwortet haben, die sich aufgrund ihrer Position und Rolle im Unternehmen am besten mit dieser Thematik auskennen sollten:
- Bei kleinen Unternehmen haben die Geschäftsführer teilgenommen
- Bei mittleren Unternehmen die IT-Leiter
- Bei großen Unternehmen die Führungskräfte und MA aus den Fachabteilungen
So können wir davon ausgehen, dass die Ergebnisse einen sehr guten Einblick in das Wissen im Umgang mit Kooperationssystemen widerspiegeln.
Die Mittelstandssenke
Es ist auffällig, dass der Mittelstand nicht nur die meisten der genannten Kooperationssysteme nicht nutzt, sondern deren Potential auch wesentlich schlechter einschätzt, als kleinere oder größere Unternehmen. Allerdings sagen wiederrum genau die mittelständischen Unternehmen, die bereits Social Networks, Wikis oder Microblogs im Unternehmen einsetzen, dass sie dies deutlich nutzbringender tun als die anderen. Das ergibt eine Diskrepanz in der theoretischen Wahrnehmung und der faktischen Erkenntnis, die wir mit „Mittelstandssenke“ bezeichnet haben. Der Mittelstand hätte somit offenbar das größte Potential, nutzt dies aber derzeit noch wesentlich schlechter aus als kleinere und größere Organisationen.
Die Größe des Unternehmens korrespondiert mit den wahrgenommenen Schwierigkeiten
Das haben uns zumindest die Teilnehmer der Studie widergespiegelt. Je größer das Unternehmen ist, desto deutlicher treten Probleme bei der Einführung und beim Betrieb von Kooperationssystemen zutage. Eine zu geringe Unterstützung des Managements, Hemnisse bei der Preisgabe impliziten Wissens oder auch Probleme bei der Integration in bestehende Arbeitsprozesse sind einige der Erkenntnisse, die wir bei der Befragung gewinnen konnten.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, offenbart dies natürlich auch große Chance für kleinere und mittlere Organisationen, da hier diese Schwierigkeiten nicht, bzw. nicht in dem Ausmaß bestehen. Es erscheint also wesentlich einfacher, einen Enterprise Microblog wie Communote in ein kleineres Unternehmen einzuführen, als in einem Großen.
Der Blick in die Zukunft
Schlussendlich waren sich alle Teilnehmer einig, dass in Zukunft die Bedeutung von Social Software im Unternehmen deutlich zunehmen wird, währenddessen E‑Mail Clients eine Stagnation bzw. sogar einen Rückgang erfahren werden. Differenzen gab es nur bei der Angabe der eigenen Bemühungen in Social Business. Hier sehen vor allem die Mittelständler noch keinen Bedarf, obwohl gerade sie am meisten davon profitieren würden.
Kleinere Unternehmen nutzen Cloud-Dienste derzeit schon sehr intensiv und sind auch sehr optimistisch, was die zukünftige Bedeutung anbelangt. Welche Probleme dies mit sich bringt und worauf man dabei achten muss, haben wir bereits einmal in einem anderen Blogpost dargestellt.
Die vollständige Studie können Sie hier kostenfrei und anmeldefrei downloaden:
- Dr. Alexander Richter (Bereichsleiter Social Business, Forschungsgruppe Kooperationssysteme München)
- Prof. Dr. Michael Koch (Professur für Programmierung kooperativer Systeme an der Universität der Bundeswehr München und Leiter der Forschungsgruppe Kooperationssysteme)
- Dr. Peter Geißler (Enterprise 2.0 Consultant, Communardo Software GmbH)
[…] In Q1 2013 wurde eine Umfrage zu Kooperationssystemen in Unternehmen durchgeführt, deren Ergebnis die Studie "Vernetzte Organisation" ergab. […]
[…] In Q1 2013 wurde eine Umfrage zu Kooperationssystemen in Unternehmen durchgeführt, deren Ergebnis die Studie "Vernetzte Organisation" ergab. […]