Die Arbeitswelt ist im Wandel. Eine neue Generation Mitarbeiter etabliert sich zusehends in den Unternehmen. Die Generation Y, die Generation der Digital Natives kommt! Und sie kommt nicht ohne klare Vorstellungen von dem, was sie gut und was sie schlecht findet. Im Gegensatz zu vielen beliebten Theorien, die diese Generation als führungsunwillig, unmotiviert oder auch als „Generation Weichei“ bezeichnen, weiß sie ganz genau was sie will. Und dieser Anspruch an Unternehmertum und Unternehmensführung manifestiert sich schlussendlich in der Forderung zum vernetzten Unternehmen, welches für die GenY ein Must Have darstellt. Doch schauen wir uns den Mitarbeiter 2.0, wie ich ihn einmal nennen möchte, etwas genauer an.
Der Mitarbeiter 2.0
Der Mitarbeiter 2.0 kennt sich mit neuen und sozialen Medien aus. Er bewegt sich traumwandlerisch sicher in Facebook und YouTube. Er twittert, skypt und shoppt gerne online. Second Screen ist für ihn kein zweiter Fernseher, sondern die Erweiterung des Broadcast-Mediums um einen Kommunikationsrückkanal. Ein Like ist für ihn die normalste Sache der Welt und er sieht auch kein Problem darin, sich mit 500 Leuten auf Facebook und 1.000 Leuten auf Twitter zu vernetzen. Er saugt aus diesem Pool die Informationen, die er braucht und hat gelernt, die Menge an Daten zu filtern, damit er sie auch verarbeiten kann.
Christoph Fellinger vom GenY-Blog „Recruiting Generation Y“ hat mit Dr. Nico Rose von Bertelsmann einen Artikel im Magazin managerSeminare dazu verfasst, dessen 10 Thesen zur Generation Y in einem sehr hörenswerten Podcast zusammengefasst sind.
Besonders drei dieser Thesen untermauern die hochgradige Bedeutung von Social Media im Unternehmen, also von Social Intranet Software.
These 1 – Der Wunsch nach Work-Life-Balance wird durch den Wunsch nach Work-Live-Blending abgelöst
Die zweckgebundene und zweckungebundene Zeit werden ineinander übergehen. Es wird eine bewusste Vermischung von Arbeit und Leben geben. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter 2.0 nicht immer vor Ort sein will, um an Projekten zu arbeiten. Das Zauberwort heißt Flexibilität.
These 2 – Der Mythos von der steilen Unternehmenskarriere zieht nicht mehr
Die GenY agiert nach dem Motto: „Wer unbedingt ganz oben stehen will, der gründet“. Dieser Gründerspirit wird auch durch den einfachen Zugang zu Informationen befeuert und das macht ihn zu einem langfristigen Trend. Das bedeutet für die Führungsebene im Unternehmen, dass sie Räume schaffen muss, um ein Unternehmertum im Unternehmen zu ermöglichen, wenn sie den Mitarbeiter 2.0 halten will. Das Zauberwort heißt hier Open Innovation.
These 3 – der Zugang zu Wissen als Machtbasis verliert seine Bedeutung
Das Erlangen von Einfluss über das selektive Zurückhalten von Informationen ist überholt. Alle Informationen sind immer und überall verfügbar und können geteilt werden. Einfluss erlangt man jetzt durch intelligentes Organisieren und Teilen von Informationen mit anderen. Eine besondere Bedeutung obliegt nun dem Erkennbar machen von Datenmustern, der Verdichtung von Daten und der Reduzierung von Komplexität. Die freie und gewünschte Äußerung der eigenen Meinung ist Trumpf. Das Zauberwort heißt hier Kollaboration.
Darüber hinaus bestätigen die anderen Thesen die Bedeutung des Wandels zum vernetzten Unternehmen, der nicht nur technisch, sondern strukturell und intrinsisch motiviert getrieben werden muss.
Die Konsequenzen beim Festhalten an alten Strukturen und Denkweisen
Es ist kein Zufall, dass ein Großteil der Mitarbeiter der neuesten Gallup-Studie zufolge innerlich bereits gekündigt haben und nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Denn wenn diese Ansprüche an ein vernetztes Unternehmen nicht erfüllt werden, sorgen Frustration und Demotivation für eine hohe Wechselwilligkeit beim Mitarbeiter 2.0. Durch die aktive Vernetzung im Social Web weiß die GenY, dass gerade jetzt die Chancen auf einen Wechsel ganz gut sind und der Arbeitsmarkt geradezu nach Fachkräften lechzt. Außerdem werden über die zahlreichen Kontakte im Social Web Informationen zu offenen Stellen extrem schnell verbreitet.
Den Rest kann sich jeder selbst ausmalen. Der Wechsel ist schnell vollzogen und während dem Unternehmen 1.0 ein wertvoller Mitarbeiter und Kompetenzträger verloren geht, gewinnt das Unternehmen 2.0 eine hervorragende, motivierte und engagierte Fachkraft, die mit den unternehmensinternen Tools und Systemen sofort auf vertrautem Fuß steht.
Der Mitarbeiter 2.0 fragt nicht lang nach solchen neuen Standards, er fordert sie ein und sucht sie sich ggf. woanders.
Wer jetzt denkt, dass diese „Bewegung“ ja nur ein laues Lüftchen ist, der irrt gewaltig. Denn in spätestens 10 Jahren wird genau diese nachwachsende Mitarbeitergeneration 70% der Belegschaft in allen Unternehmen ausmachen!
Learning by doing
Wie genau diese Einbeziehung im Unternehmen aussehen kann, zeigt der Recap auf den Communote Webcast „Das kreative Potential der Mitarbeiter: Best Practices für Communote im Ideenmanagement“. Hier wird Communote als Enterprise 2.0 Microblogging-Plattform genutzt, um genau diese Transparenz, diese Mitbestimmung und die ort- und zeitunabhängige Arbeitsweise zu untersützen.
Microsoft geht mit dem neuen SharePoint 2013 auch genau diesen Social Way of Business. Hier empfehle ich das Webinar kommende Woche, wo wir die neuen Kollaborations-Funktionen im SharePoint vorstellen werden.