Communardo Software GmbH, Kleiststraße 10 a, D-01129 Dresden

Die Bedeutung von interner SEO in Social Intranets

Dass die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, aus­schlag­ge­bend für die Sichtbarkeit und damit für den Traffic einer Website ist, dürfte sich mitt­ler­weile her­um­ge­spro­chen haben. SEO ist gut für die Suchmaschine und gut für den Suchenden. SEO unter­stützt die Lesbarkeit und sorgt für die Auffindbarkeit der Inhalte. SEO ist damit für alle gut. In vie­len Firmen bemü­hen sich jeden Tag die SEO-Spezialisten darum, Content gut zu struk­tu­rie­ren, zu plat­zie­ren und zu opti­mie­ren. Dass, was die Autoren, bei­spiels­weise von Blogbeiträgen, nicht immer im Blick haben, macht dann ein SEO-Experte nach­träg­lich wie­der wett. Da wer­den Überschriften ange­passt, Seitentitel opti­miert, Fließtexte geglie­dert, Bilder beschrif­tet und Crosslinks gesetzt. In vie­len Fällen ist die­ser Prozess schon recht gut eta­bliert und wird mehr oder weni­ger gelebt.

Doch wie sieht es eigent­lich mit dem Content aus, der nur intern pro­du­ziert wird? Gibt es auch eine interne SEO und bringt diese etwas? Welche Bedeutung hat SEO für Social Intranets, für Wikis oder auch Social Collaboration Tools? Dieser Frage möchte ich mit die­sem Beitrag ein­mal auf die Spur gehen.

Suchfunktionen sind dumm

Diese These möchte ich erst ein­mal vor­an­stel­len und gemeint ist nicht die Suchmaschine alá Google, son­dern die soft­ware­sei­tige Suchfunktion. Worauf die sich begrün­det, fra­gen Sie jetzt? Nun, Suchfunktionen basie­ren, ein­fach gesagt, auf Algorithmen, die schlicht­weg Zeichenfolgen mit­ein­an­der ver­glei­chen. Dabei kön­nen sie auch Zeichenfolgen aus­schlie­ßen oder mit­ein­an­der kom­bi­nie­ren. Sie wis­sen aber nicht, was der Nutzer, respek­tive der Suchende, eigent­lich „meint“. Sie kön­nen also nicht erah­nen, ob nicht viel­leicht ein ande­res Ergebnis bes­ser zu der Suchanfrage passt, obwohl der Nutzer kei­nen ent­spre­chen­den Suchbegriff ein­ge­ge­ben hat.

Man kann also sagen, die Suchfunktion einer Software ist dumm. Oder etwas abge­mil­dert – nur so schlau wie der Suchende – oder noch bes­ser – nur so gut wie der Programmierer, der sie ent­wi­ckelt hat.

Die intel­li­gente Suche

Nun wis­sen natür­lich die Macher von Social Software Tools um die Macht und Wichtigkeit einer gut funk­tio­nie­ren­den Suche und haben darum die Algorithmen suk­zes­sive ver­bes­sert. Da gibt es bei­spiels­weise Suggest-Funktionen, die dem Nutzer – man kennt es von Google – Ergebnisse vor­schla­gen, die auch zu sei­nem Suchbegriff pas­sen könn­ten. Da wer­den Ergebnisse chro­no­lo­gisch oder auch gewich­tet dar­ge­stellt. Das heißt, je pro­mi­nen­ter der Suchbegriff im Content vor­kommt, desto pro­mi­nen­ter wird das Ergebnis auch dargestellt.

Die ler­nende Suche

Und dann gibt es die die Créme de la Créme an inter­nen Suchen, die zudem noch vom Suchverhalten der Nutzer ler­nen und bei­spiels­weise auch falsch geschrie­bene Suchbegriffe oder art­ver­wandte Suchergebnisse anzei­gen können.

Warum ist nun die Suchfunktion für ein funk­tio­nie­ren­des Social Intranet so wich­tig? Nun, weil in und über diese Plattform jede Menge Content erzeugt wird, der natür­lich wie­der­ge­fun­den wer­den muss. Eine Social Software ist nicht zum rei­nen Archivieren gedacht, son­dern zum gemein­sa­men Arbeiten. Und Dokumente, Seiten oder Anhänge las­sen sich nun ein­mal am ehes­ten über die Suche finden.

Da sind wir auch schon beim Kern des Beitrages ange­langt. Nehmen wir ein­mal an, im Unternehmen ist ein Microsoft SharePoint instal­liert, der eine wirk­lich exzel­lente Suchfunktion vor­wei­sen kann. Doch trotz­dem gibt es Probleme beim Auffinden von Inhalten. Woran kann das lie­gen? Die Antwort liegt auf der Hand – es liegt dann in den meis­ten Fällen am Autor des Inhaltes, also am Mitarbeiter. Denn ohne eine ent­spre­chende Optimierung des Contents ist auch die beste Suche machtlos.

Daher lau­tet die vor­weg­ge­nom­mene Antwort auf die Eingangsfrage, ob interne SEO auch etwas bringt: Ja, auch die interne SEO ist eine Frage der Notwendigkeit. 

Und je mehr Inhalt intern pro­du­ziert wird, umso wich­ti­ger wird es, die­sen für die Suchfunktion zu opti­mie­ren. Wie nun interne SEO funk­tio­niert und was man selbst tun kann, um die eige­nen Inhalte sicht­bar zu machen, dass möchte ich hier platt­form­un­ab­hän­gig ein­mal kurz darstellen.

1. Der Titel 

Man kennt es aus der klas­si­schen SEO – die Seitenüberschrift und auch die URL zäh­len zu den popu­lärs­ten Keyword-Platzierungen. Suchbegriffe, die dort unter­ge­bracht sind, genie­ßen die höchste Popularität in den Augen der Suchmaschine. So ist es auch intern.

<<Tipp>> Überlegen Sie sich das Fokus-Keyword und fügen Sie es in den Seitentitel ein

2. Die Meta-Tags

Einige Plattformen wie Atlassian Confluence ermög­li­chen eine „Labeling“ von Seiten. Das sind Meta-Informationen, die an die Seite ange­fügt natür­lich von der Suche auch mit ver­ar­bei­tet werden.

<<Tipp>> Nutzen Sie Labels, um die Seite noch bes­ser zu beschrei­ben und ggf. Zusatzinformationen ein­zu­bauen. Einige Makros nut­zen gezielt auch diese Labels zur Verarbeitung von Inhalten. Aber Vorsicht vor Falschschreibungen, die sor­gen gern für Verwirrungen.

3. Die Zwischenüberschriften

Auch diese sind eine gute Möglichkeit, Suchbegriffe zu plat­zie­ren, wobei der Suchalgorithmus diese Platzierung nicht extra bewer­tet. Allerdings sind Zwischenüberschrift ein gutes struk­tu­rel­les Mittel, um das Lesen zu erleich­tern, da sie das Auge auf sich zie­hen und schnel­ler ver­in­ner­licht wer­den als Fließtext.

<<Tipp>> Verwenden Sie vor allem bei län­ge­ren Texten Zwischenüberschriften und nut­zen Sie dort auch Suchbegriffe

4. Der Teaser

Im ers­ten Absatz erkennt der Suchende, ob er Inhalt sei­nem Suchwunsch ent­spricht oder nicht. Daher muss das Augenmerk auch auf dem ers­ten Absatz lie­gen. Wenn dort nun auch noch das Fokus-Keyword  vor­kommt, dann erreicht man, dass holt man den Leser best­mög­lich ab.

<<Tipp>> Verwenden Sie das Suchwort im ers­ten Textabschnitt ruhig mehr­mals und beschrei­ben Sie gut, worum es sich in Ihrem Beitrag han­delt, da in vie­len Fällen der Text um das Suchwort herum in der Suche als soge­nann­tes „Snippet“ ange­zeigt wird. Eine Description über Meta-Tags wie in der klas­si­schen SEO ist mir lei­der intern noch nicht untergekommen.

5. Die Bilder

Bilder lockern den Content auf und sind ein her­vor­ra­gen­des sti­lis­ti­sches Mittel, um wich­tige Informationen her­vor­zu­he­ben. Doch auch Bilder kann man intern opti­mie­ren. Dafür bie­tet sich zum einen der Dateiname an und zum ande­ren Labels bzw. Meta-Tags.

<<Tipp>> Optimieren Sie Bilder vor dem Upload und geben Sie ihnen „spre­chende“ Dateinamen mit Suchbegriffen

Das Schaubild hier zeigt, wie die Suche in Atlassian Confluence die unter­schied­li­chen Content-Bereiche gewich­tet und somit die dort ent­hal­te­nen Suchbegriffe.

Gewichtung der Contentbereiche fuer die Suche bei Atlassian Confluence
Quelle: https://confluence.atlassian.com/display/CONF51/Ranking+of+Search+Results

Nun ist die Suchmaschinenoptimierung von Inhalten nicht jedem Mitarbeiter in die Wiege gelegt und muss auch erlernt bzw. ver­in­ner­licht wer­den. Daher kann es durch­aus hilf­reich sein, bei der Einführung eines Social Intranets die­sen Punkt auch gleich mit zu behan­deln und die Mitarbeiter ent­spre­chend zu schulen.

19. Dezember 2013

Pin It on Pinterest