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Einführung Qualitätsmanagement Teil 1

Allgemeines

Vorbei sind die Zeiten, wo dicke Qualitätshandbücher die Prozesse von Organisation bis ins kleinste Detail beschrei­ben und dann auf die exter­nen Auditor*innen war­ten, um nach einem Jahr Stillstand mal wie­der her­aus­ge­holt, kurz vorm Audit hek­tisch über­ar­bei­tet und dann beim exter­nen Audit auf den Wahrheitsgehalt über­prüft zu wer­den. Natürlich ist die Beschreibung kom­plett über­zo­gen, aber lei­der hat das Qualitätsmanagement oft immer noch ein sehr ver­staub­tes Image: es wird als läs­ti­ges Übel wahr­ge­nom­men und umfasst sei­ten­weise Text und Beschreibungen von Prozessabläufen, an die sich sowieso nie­mand hält. Dabei wün­schen sich die Mitarbeitenden selbst einen Überblick über die Prozesse, klare Vorgaben von den Leitenden und die leichte Auffindbarkeit von Dokumenten und Vorlagen. Das Interesse für ein moder­nes Qualitätsmanagementsystem (QMS) müsste eigent­lich groß sein. Wie also wird das QMS wirk­lich attrak­tiv für die Anwender*innen? Dieser Frage wol­len wir in die­sem Blog nachgehen. 

Wer genau sind meine Zielgruppen und was brau­chen sie?

Zunächst sollte man sich dar­über klar wer­den, wel­che Zielgruppen das QMS anspre­chen soll und was diese Gruppen brauchen:


Kund*innen

Natürlich steht der/die Kund*in im Zentrum der Bemühungen. Das QMS muss in sei­ner Kernfunktion genau das errei­chen. Dazu braucht es die ein­deu­tige Definition von Qualitätskriterien und Methoden, um die Wirksamkeit zu messen. 

Mitarbeitende

Da sind zum einen die neuen Mitarbeitenden, die mög­lichst schnell ein­ge­ar­bei­tet wer­den sol­len, die einen Überblick über die Prozesse brau­chen und wis­sen müs­sen, wie sie ihren Beitrag leis­ten und wel­che Tools sie dazu brauchen.

Zum ande­ren gibt es die "Alten Hasen", die vie­len lang­jäh­ri­gen Mitarbeitenden, die die Prozesse, aber vor allem auch die tat­säch­li­chen Abläufe schon sehr gut ken­nen, die wis­sen, was gut läuft und was nicht. Ihnen gut zuzu­hö­ren und die Möglichkeit zu geben, ihre Prozesse selbst zu ver­bes­sern, aber sie auch zu infor­mie­ren, wenn es Änderungen in Prozessen gibt, die sie direkt betref­fen, sind sicher die wich­tigs­ten Aufgaben des QMS.

Führungspersonen

Ein wich­ti­ger Adressat sind auch die Manager*innen: sie brau­chen ein­fa­che und schnell ver­ständ­li­che Übersichten über Kennzahlen und den tat­säch­li­chen Stand der Prozesse, um schnelle und rich­tige  Entscheidungen tref­fen zu können.

Auditor*innen

Zu den wich­ti­gen Zielgruppen gehört sicher­lich auch die exter­nen Auditor*innen, ohne deren posi­tive Entscheidung das ISO Zertifikat nicht erreicht wird und denen die Prozesse ver­ständ­lich gemacht wer­den müs­sen. Sie soll­ten aber nie­mals die­je­ni­gen sein, auf die das gesamte QMS aus­ge­rich­tet ist, da dann mög­li­cher­weise an den Mitarbeitenden vor­bei gestal­tet wird. Manchmal lohnt sich statt­des­sen die Frage "wo in der ISO Norm steht das?", wenn Auditor*innen manch­mal übers Ziel hin­aus­schie­ßen und ganz kon­krete Umsetzungswünsche äußern. Die Entscheidung über das "Wie" liegt immer bei der Organisation. 


Funktionalität

Die Funktionalität des Qualitätsmanagementsystems steht im Zentrum, wenn es um die Wahl einer geeig­ne­ten QMS Lösung geht. Dabei gibt es ganz all­ge­meine und häu­fig genannte Anforderungen, z.B. so Grundlegendes wie:

  • die Verfügbarkeit des Systems. Mit einem hohen Service Level Agreement stellt Microsoft die Verfügbarkeit des SharePoints Online, auf dem unsere Lösung basiert, sicher. 
  • Ein moder­nes Qualitätsmanagementsystem muss außer­dem über eine Volltextsuche ver­fü­gen. Auch das ist stan­dard­mä­ßig im SharePoint ent­hal­ten. Unsere Lösung geht noch einen Schritt wei­ter und ermög­licht ein ange­pass­tes Sucherlebnis. Das bedeu­tet, dass eigene Filterkriterien zur Verfeinerung der Suche defi­niert wer­den können. 
  • Versionierung und Aktualität von Dokumenten ist eben­falls ein essen­ti­el­ler Bestandteil von Qualitätsmanagementsystemen. Mit einer SharePoint Lösung kann sicher­ge­stellt wer­den, dass alle Änderungen sicher erfasst wer­den und die Mitarbeitenden nur die letzte frei­ge­ge­bene Version sehen kön­nen. Wenn es nur noch einen Ort für die Dokumente gibt, dann stellt sich auch nicht mehr die Frage, wel­ches nun das rich­tige Dokument ist. Bei der Versionierung ist es so, dass jede Änderung im SharePoint auto­ma­tisch zu einer Höherstufung der Version führt, z.B. auch, wenn nur ein Metadatum ver­än­dert wird oder ein Rechtschreibfehler kor­ri­giert wird. Wenn man eine sol­che Versionierung nicht möchte, gibt es im SharePoint durch Anpassung des Freigabeprozesses immer noch die Möglichkeit eine eigene Versionierung zu defi­nie­ren und anzulegen. 
  • Genehmigungsworkflows per Email oder Teams
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  • Personalisierte Inhalte / Dashboard bzw. Cockpit mit gespei­cher­ten Seiten/Prozessen oder auch per­so­na­li­sierte Ansichten für Prozesseigner und Prozessteams 

An die­ser Stelle könn­ten sicher noch etli­che wei­tere Anforderungen auf­ge­zählt wer­den. Der große Vorteil unse­rer QMS Lösung mit M365 ist die Möglichkeit, dass wir das System gemäß den spe­zi­fi­schen Anforderungen der Kund*innen anpas­sen kön­nen. Dabei grei­fen wir bei Bedarf auf das gesamte Repertoire an M365 Apps zurück und kön­nen Funktionen ermög­li­chen, die im Standard nicht vor­ge­se­hen sind. 

Aufbau

Für die Akzeptanz des QMS als Grundlage der Arbeit ist es wich­tig, dass die Nutzenden sich leicht zurecht­fin­den. Dies geschieht durch eine intui­tive Bedienung und leichte Auffindbarkeit der Dokumentationen. Grundlage ist eine mög­lichst ein­fa­che Struktur mit nicht zu vie­len Ebenen.


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Es gibt meh­rere Orientierungshilfen in unse­rer QM-Lösung auf SharePoint-Basis:

  • das ist zum einen die Navigationsleiste mit den wich­tigs­ten Menüpunkten, die an die Bedürfnisse der Organisation ange­passt wer­den können.
  • das ist aber auch die Prozesslandschaft auf der Startseite mit Verlinkungen zu den Prozessen (die kein Muss ist, aber eine klare Empfehlung). Diese wird von den Kund*innen selbst erstellt und ange­passt. Wir unter­stüt­zen beratend.
  • außer­dem ist da das bereits erwähnte Dashboard mit per­so­na­li­sier­ten Inhalten, die auch erwei­tert wer­den kann. 
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  • Erstellung von Ansichten: In SharePoint wird nicht vor­ran­gig mit Ordnerstrukturen gear­bei­tet (obwohl das grund­sätz­lich mög­lich wäre), son­dern mit Ansichten. So ist es mög­lich, vor­ge­fil­terte Übersichten über Prozesse oder Dokumente zu erstel­len und diese z.B. in der Navigation zu ver­lin­ken, sodass ein schnel­ler Zugriff für alle sicher­ge­stellt wird.

Der SharePoint bie­tet dar­über hin­aus ver­schie­dene Verlinkungswebparts, wie das Hero Webpart oder auch die Quicklinks. Je bes­ser das System und die Prozesse unter­ein­an­der ver­knüpft wer­den, umso leich­ter wird es für die User*innen, an die benö­tig­ten Informationen zu kom­men. Hierbei ist es durch­aus von Vorteil an meh­re­ren Stellen also auch red­un­dant zu ver­lin­ken. Gerne bera­ten wir Sie zu den wei­te­ren Möglichkeiten und Best Practices.


Gestaltungsmöglichkeiten mit SharePoint Online

Ein gro­ßes Plus des SharePoint Online ist die ResponsivnessDie Microsoft Definition: "Dynamische Benutzeroberflächen ska­lie­ren naht­los für ver­schie­dene Geräte, sodass Ihre Inhalte pas­send für die jewei­lige Bildschirmgröße dar­ge­stellt wer­den. Dank dyna­mi­scher Designs ent­fällt zudem die Notwendigkeit, für unter­schied­li­che Geräte jeweils eigene Versionen der Seiten auf Ihrer Website zu erstellen." 

Der SharePoint bie­tet zudem viele Gestaltungsmöglichkeiten:

Design: Das Design des QMS lässt sich nach Corporate Vorgaben anpas­sen. Auf Wunsch unter­stüt­zen wir die Kund*Innen bei der Anpassung des Designs. Dies ist Teil unse­res Standardpakets.

Strukturierung von Seiten: Seiten wer­den mit Abschnitten struk­tu­riert und orga­ni­siert. Mit die­sen kön­nen die Inhalte auch optisch in sinn­volle Kategorien unter­teilt werden. 

Bild und Visualisierung: Bilder sagen bekannt­lich mehr als 1000 Worte. Im SharePoint kann eine eigene Organisationsdatenbank mit frei­ge­ge­be­nen Bildern hin­ter­legt und für die Beschreibung der Prozesse genutzt wer­den. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit Videos und Dateivorschauen oder auch Umfragen ein­zu­bin­den. Diese machen zusam­men mit den Verlinkungen und Kommentarfunktionen das QMS schließ­lich inter­ak­tiv und lebendig. 

Es ist Teil unse­rer Standardlösung, dass wir gemein­sam ein Template für die Prozessbeschreibungen erstel­len. Wir brin­gen einige all­ge­meine Vorschläge mit, die Entscheidung, wie die Seiten am Ende aus­se­hen, liegt aber bei den Kund*innen.

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Inspiration zur Gestaltung der Seiten fin­det man auch bei Microsoft im Lookbook.

Viva Connections und die Integrationsmöglichkeiten des SharePoint Online

Ein wei­te­rer gro­ßer Vorteil, das QMS mit M365 umzu­set­zen, ist die Integrationsfähigkeit der Apps. Viele Unternehmen arbei­ten bereits mit Teams oder wol­len es für die Unternehmenskollaboration ein­füh­ren. Hier kann in der App Leiste das QMS ver­linkt wer­den. So kann jeder in der Organisation inner­halb sei­ner Teams-Anwendung auf die rele­van­ten Prozesse und Dokumentationen zugreifen. 

Auch andere Tools, z.B. die Power Platform Apps, fügen sich naht­los in SharePoint ein. So wer­den die Genehmigungen und Benachrichtigungen in unse­rer Lösung mit Power Automate rea­li­siert. Weitere Prozesse las­sen sich mit Power Apps und Power Automate digi­ta­li­sie­ren und direkt inner­halb der Prozessbeschreibung ver­lin­ken. Kennzahlen könn­ten mit dem Power BI Webpart direkt im SharePoint ein­ge­bet­tet wer­den (Achtung für Power BI braucht man sepa­rate Lizenzen). Das ver­ein­facht und stan­dar­di­siert die Prozesse nicht nur, Digitalisierung unter­stützt auch den Poka Yoke Ansatz. Dazu mehr im nächs­ten Blog. 

Abschließend noch ein Gedanke zur Positionierung des QMS: Der SharePoint ist in der Regel das gewählte Tool der Unternehmenskommunikation für das Intranet. Sofern vor­han­den, bie­tet es sich an, zu über­le­gen, wie das QMS mit dem Intranet ver­knüpft wer­den kann. Sowohl das Intranet als auch das QMS haben den Anspruch die Mitarbeitenden zu infor­mie­ren. Daher macht es Sinn, das QMS nicht als ein sepa­ra­ten Tool anzu­se­hen, auch wenn es natür­lich spe­zi­el­len Anforderungen unter­liegt, son­dern den Mitarbeitenden alles an einem Ort und in ange­mes­se­ner Weise zur Verfügung zu stel­len. Es lohnt sich hier, nicht als Einzelkämpfer*in unter­wegs zu sein, son­dern mit den Mitarbeitenden und Kolleg*innen in den Austausch zu gehen und das QMS gemein­sam auf ein neues Level zu bringen.

Wir haben mit dem Thema Ihr Interesse geweckt und nun möch­ten Sie mehr dar­über wis­sen? Dann mel­den Sie sich gerne und erhal­ten Sie noch wei­tere Informationen!

12. Mai 2023

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