An den Arbeitsplatz der Zukunft werden neue Anforderungen gestellt, zum Einen verursacht durch die strategischen Herausforderungen in globalen, kundenorientierten sowie innovationsgetriebenen und transparenten Märkten. Zum Anderen durch die daraus resultierende Erweiterung der bisherigen Sachbearbeitung (Standardisierung und Prozessautomatisierung) um einen signifikanten Anteil an Wissensarbeit für nahezu alle Beschäftigungsgruppen. Die Arbeitswelt des Mitarbeiters verändert sich und hat sich bereits in vielen Bereichen deutlich zur Wissensarbeit gewandelt.
Für die Blogparade der Social Business Arena habe ich mich einmal ausführlich mit dem Szenario des Future Workplace und den damit verbundenen Herausforderungen befasst.
Strategische Herausforderungen
Die strategischen Herausforderungen aus Unternehmensperspektive bzw. aus Sicht der Unternehmensentwicklung sind insbesondere die Fähigkeiten, …
- …in weltweit verteilten Teams produktiv zusammenarbeiten zu können, und zwar über Bereichs‑, Standort- und Unternehmensgrenzen hinweg.
- …Innovationen schnell und treffsicher umzusetzen und dafür
- …hochqualifizierte, engagierte und eigenverantwortlich agierene Mitarbeiter und Partner zu entwickeln.
Um in weltweit verteilten Teams ohne Reibungsverluste zusammenarbeiten zu können, müssen alle Inhalte für jeden Beteiligten in der aktuellen Version, jederzeit an jedem Ort und auf dem individuell genutzten Gerät verfügbar sein. Auch heute noch eine Herausforderung für Projekträume bzw. Teamarbeitsräume, insbesondere unter Berücksichtigung des Zugriffs mit mobilen Geräten und außerhalb des abgesicherten Unternehmensnetzwerks.
Allein die Inhaltsverfügbarkeit reicht bei weitem nicht aus. Der Großteil gescheiterter Projekte ist an der Kommunikation gescheitert. Die transparente, nachvollziehbare Kommunikation bspw. zum Status von Ergebnissen, Tätigkeiten, Aktivitäten oder getroffener Entscheidungen, Abstimmungen und Änderungen für alle im Team ist die größte Herausforderung. Insbesondere wenn man bedenkt dass die Meisten heute in mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten und nur temporär eingebunden sind. D.h. diese müssen sich wieder sehr schnell "on-boarden" und nachvollziehen können, was seit dem letzten Stand passiert ist, sich verändert hat und nun aktuell wichtig ist. Ein Grund des Siegeszugs neuer Kommunikationswerkzeuge wie Microblogging und Activity Streams, sowohl innerhalb des Teamarbeitsraums als auch projektübergreifend.
Die nahtlose Integration von WebConferencing, Messaging und Telefonie (Unified Communication) ist der konsequente nächste Schritt. Der Praxisalltag in Abstimmungen und Sitzungen zeigt, dass es kaum noch gelingt (und auch nicht immer sinnvoll ist), alle Beteiligte an einem Ort zu versammeln. Die virtuelle Teilnahme ist schlichte Notwendigkeit und das Potenzial ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft, wenn man den mittlerweile hohen Reifegrad der verfügbaren Technologien betrachtet.
Social Networking anstelle von Arbeitsplatz-"Silos"
Die optimale Arbeitsumgebung für Projekte und Teams ist allerdings nur die halbe Miete. Denn noch befinden wir uns "Silos". Für die Problemlösung, Wissensaustausch und Innovation sind diese Grenzen zu überwinden. Was zeichnet schnell wachsende, innovationsgetriebene Organisationseinheiten maßgeblich aus? Alle Mitarbeiter, Partner und Stakeholder sind nicht auf ihre Funktion oder Rolle begrenzt, sondern bringen sich gesamtheitlich mit ihren Erfahrungen, Ideen und Erkenntnissen ein. Das geht allerdings nur, wenn eine hohe Offenheit und Transparenz herrscht, Mitstreiter im gesamten Unternehmensumfeld gefunden werden können und sich Mitarbeiter informell zu interessanten Themen vernetzen und austauschen können. Das Social Networking im Future Workplace, mit dynamisch angereicherten Mitarbeiterprofilen und selbstorganisierten Netzwerken, ist die schärfste Axt innovationsgetriebener Geschäftsfelder.
Mit zunehmender Produktdifferenzierung und Kundenorientierung werden hochqualfizierte Mitarbeiter gefordert, die nicht auf standardisierte Sachbearabeitung reduziert werden können – und auch nicht sollten – sondern eigenverantwortlich Probleme lösen und möglichst selbstständig gute Entscheidungen treffen können. In Hochtechnologieunternehmen sind das mittlerweile mehr als 50% der Belegschaft, mit wachsender Tendenz. Diese Mitarbeiter sind begehrt sowie anspruchsvoll und stellen hohe Anforderungen an ihren Arbeitsplatz. Insbesondere die Generation der digital Natives ist gewohnt, dass Information kostenfrei, komplett offen und jederzeit verfügbar ist, dass die eigene Meinung sowie Feedback frei (mit-)geteilt werden kann und dass die Aktivitäten der Freunde und Bekannten immer bekannt sind, egal ob weltweit verteilt oder in unterschiedlichen Berufen und Unternehmen tätig. Für viele stellt die Arbeitspraxis dann einen ziemlich Eintrittsschock dar. Eine große Herausforderung für den Future Workplace ist es, hier mit der Innovationsdynamik der "Außenwelt" mitzuhalten bzw. die Grenze vielleicht sogar aufzulösen.
Der Future Workplace verlangt einen Paradigmenwechsel
Neue Studien ergeben, dass in den hoch entwickelten Ländern die flexible Freizeitgestaltung und die flexible Synchronisation mit der Arbeit einer der wichtigsten Anforderungen an den Arbeitgeber sind. Das lässt sich auch an der zunehmenden Anzahl von Freiberuflern und freien Netzwerken ablesen, die nur noch temporär und projekt- bzw. auftragsbezogen an das Unternehmen gebunden werden können. Aus meiner Sicht eine der größten Herausforderungen für den Future Workplace in Unternehmen. Wie kann die wachsende Anzahl von Freiberuflern produktiv integriert werden, wie gestaltet sich der Zugriff auf interne Arbeitsräume und Unternehmensinformationen, mit externen und mobilen Geräten (BYOD), wie werden diese in Unternehmensnetzwerke eingebunden und langfristig über den temporären Einsatz hinaus eingebunden, wie wird die Innovationskraft genutzt und der Wissenstransfer ermöglicht?
Aus Sicht der Technologie eigentlich nichts Neues, all das gilt auch für die intern über Bereiche und Standorte hinweg verteilten Mitarbeiter. Für das Unternehmensverständnis, die Führungskultur und die Prozessorganisation ist es ein Paradigmenwechsel.
[…] Ilja Hauß: Der Future Workplace – Herausforderung globaler, innovationsgetriebener und transparen… […]
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